Dagobert Duck
Dagobert Duck
Dagobert Duck ist eine Erfindung des US-amerikanischen Comiczeichners Carl Barks. Er trat erstmals im Comic Die Mutprobe (Christmas on Bear Mountain) auf, die Weihnachten 1947 erschien. In dieser ermöglicht er seinem Neffen Donald und dessen Familie ein Weihnachtsfest in seiner Berghütte. Der Originalname McDuck ist typisch schottisch und sein Vorname Scrooge ist eine Anspielung auf Ebenenzer Scrooge, die Hauptfigur aus A Christmas Carol (dt. Eine Weihnachtsgeschichte) von Charles Dickens. Seinen Vornamen im Deutschen entnahm die Übersetzerin Erika Fuchs den merowingischen Herrschern des Frankreichs
Im Film taucht Dagobert erstmals in dem 15-minütigen Kurzfilm Scrooge McDuck and Money von 1967 auf, in dem er Tick, Trick und Track die Entstehungsgeschichte des Geldes und den Umgang damit zeigt. Gesprochen wurde Dagobert dabei von Bill Thompson. Dagobert lässt sich einen Backenbart stehen, trägt einen Zwicker auf dem Schnabel und verlässt seinen Geldspeicher nie ohne Zylinder auf dem Kopf. Dazu trägt er für gewöhnlich einen roten, selten blauen, Gehrock und Gamaschen. Auch einen Gehstock trägt er immer mit sich. Dagobert nimmt häufig ein Bad in seinem Geld, das er in einem monumentalen und weithin sichtbaren Geldspeicher aufbewahrt, der das Ortsbild von Entenhausen prägt. Trotz seines riesigen Vermögens legt er eine stark ausgeprägte Sparsamkeit an den Tag. So versucht er, wann immer es geht, bei Donald und dessen Neffen zum Essen eingeladen zu werden oder sich kostenlos gebrauchte Zeitungen zu verschaffen. Trotz seines enormen Reichtums bevorzugt Dagobert Duck den Konsum von trockenem Brot und Leitungswasser. Auch seinen Zylinder und seine Gamaschen hat er aus Kostengründen seit Jahrzehnten nicht mehr erneuert. Dagobert verehrt seinen Glückszehner, auch Kreuzer Nummer Eins genannt, da er die erste Münze ist, die er als Kind durch Schuheputzen selbst verdient hat. Er bewahrt seinen Glückszehner unter einer Glasglocke auf, nimmt ihn aber oft an einen Faden gebunden als Talisman auf Reisen mit. Zu seinen Erzfeinden zählen die Panzerknacker, die versuchen, ihn seines Geldes zu berauben, und die Hexe Gundel Gaukeley, die es alleine auf den Glückszehner abgesehen hat. Weiter sind auch seine geschäftlichen Konkurrenten Klaas Klever aus Entenhausen, der vor allem in europäischen Comics auftritt, und Mac Moneysac aus Südafrika (vor allem in amerikanischen Comics) zu nennen, die jeweils als die „zweitreichsten Enten (bzw. „Menschen“) der Welt“ bezeichnet werden.
Über Dagoberts Lebensgeschichte ist viel geschrieben worden, und in Folge dessen auch viel Widersprüchliches. Carl Barks erfand als erster zu seiner Figur auch Informationen zu deren Leben. Aus diesen "Fakten" entwickelte später Don Rosa seine eigene Saga "Sein Leben seine Milliarden". Aber auch Italien und andere Länder haben ihre eigenen Versionen und Vorstellungen eingebracht, wobei sich einige Behauptungen fast überall als "Fakten" durchgesetzt haben. In vielen Fällen basieren diese auf Aussagen in Barks' Geschichten, die nur leicht variiert werden. Auch wenn beispielsweise der Italiener Guido Martina gern die dunklen und skrupellosen Seiten des alten Erpels zeigte, sind sich die meisten Autoren darüber einig, dass Dagobert sein Geld hart und ehrlich erarbeitet hat
Don Rosas Version
Wegen des relativen Chaos bezüglich Dagoberts Lebensgeschichte wurde Don Rosa von Egmont beauftragt, Ordnung in das Wirrwarr zu bringen. Rosa orientierte sich fast ausschließlich an Angaben, die Barks in seinen Geschichten gemacht hatte, und machte daraus eine umfassende Biografie über den berühmten Enterich. Während sein Werk bei manchen Fans schnell den Status absoluter Gültigkeit erreichte, entzaubert es für andere Leser und Autoren (darunter Barks) das Mysterium um Dagoberts Jugend. „Es ging nie darum, eine amtliche Vita zu schreiben, sondern nur um meine persönliche Version“, so Rosa selbst. Laut Don Rosa wurde Dagobert 1867 in Glasgow (Schottland) als Sohn von Dietbert und Dankrade Duck geboren. Zu seiner Familie zählen ferner seine Schwestern Mathilda und Dortel sowie sein Onkel Jakob „Jungerpel“ Duck. Der kleine Dagobert wächst in ärmlichen Verhältnissen auf und verdient sich seinen ersten Zehner als Schuhputzer. Im zarten Alter von 12 bis 13 Jahren wandert er zu seinem Onkel Diethelm in die USA aus. Dort betätigt er sich zunächst als Flussdampferkapitän, um anschließend über Umwege Cowboy in Montana zu werden. Während seiner darauffolgenden Zeit als „Kupferschürfer“ kann er mit Hilfe einer Gesetzeslücke eine große Mine erstehen, die er jedoch aufgeben muss, da seine Familie in Schottland Geld benötigt, um die Grundsteuer für die Duckenburgh zahlen zu können. Nach weiteren erfolglosen Unternehmungen in Afrika und Australien kommt er nach einem Goldfund am Klondike endlich zu Reichtum. Dort trifft er auch seine altgeliebte Nelly. Er lässt sich in Entenhausen nieder, verschreibt sich unerbittlich seinem Ziel, reichster Mann der Welt zu werden, und entzweit sich darüber mit seinen Schwestern. Erst sein Neffe Donald und seine Großneffen Tick, Trick und Track reißen ihn aus Vereinsamung, Lethargie und Altersstarrsinn und können in ihm wieder den alten „Abenteuergeist“ wecken.
Bilder: Duckipedia